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Insektenrückgang - Teil 1
Ursachen des Insektenrückgangs und
was wir in unseren Gärten dagegen tun können
Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen. Zu den Insekten zählen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge Libellen, Ameisen, Fliegen, Käfer und Zikaden. Hier in Deutschland sind 48 Tausend Tierarten nachgewiesen. Und die Insekten sind mit 33 Tausend Arten die größte Gruppe, also ca. 70 %. Insekten spielen in unserem Ökosystem eine enorm große Rolle. Sie sind Nahrungsgrundlage für andere Tiere wie z.B. Vögel, kleine Säugetiere, Reptilien oder auch für Fische. Der Verlust der Insekten, der Arten oder auch der Populationsgrößen, hat unmittelbare Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch auf uns Menschen. Insekten zeichnen sich aus durch Bestäubung von Pflanzen, für den Abbau organischer Masse, Gewässerreinigung, Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit.
Die Bestäubungsleistung der Insekten ist gerade für uns Menschen sehr wichtig.
Neben Wildbienen bestäuben auch andere Insekten wie z.B. viele Schwebfliegen,
Tag- und Nachtfalter, Fliegen, Käfer und Wespen die Pflanzen.
Die Bestäubung der Pflanzen ist wichtig für den Erhalt der Wildpflanzen,
aber auch für die Ernte von Nutzpflanzen. Auch Insekten im Boden sind sehr wichtig.
Ursache des Insektenrückgangs sind unter anderem der Verlust der Insektenlebensräume, dem Verlust der Strukturvielfalt durch den Verlust an Wildpflanzen und der massenhafte Einsatz von Pestiziden. Pestizide werden in der Landwirtschaft eingesetzt aber leider auch immer noch in Mengen in privaten Gärten zum Nachteil der Pflanzen und Insekten. Das hat zu einem deutlichen Rückgang der Artenvielfalt geführt.
Aber auch die Lichtverschmutzung in den Städten und Kommunen führt zum Insektenschwund
durch den Staubsaugereffekt. Die nachtaktiven Insekten werden vom Licht angezogen und
finden so keine Futterquellen. Sie orientieren sich am Sternenhimmel.
Der Schmetterlingsexperte Detlef Kolligs von der Stiftung Naturschutz in SH sieht unter
anderen in der Zunahme der Lichtverschmutzung in den letzten 20 Jahren ein Kriterium
für den enormen Rückgang. Detlef Kolligs erforscht nachtaktive Arten, also Nachtfalter.
Sie gehören zu der größten Gruppe der Falter. Leider werden sie oft als Motten abgetan.
Allein in Schleswig Holstein haben wir 2200 verschiedene Arten von Faltern.
Davon 96 % Nachtfalter, 3,3 % Tagfalter und 0,7 % Widderchen.
Einen kleinen Beitrag können wir selbst tun
Wir müssen unsere Gärten wieder natürlicher anlegen. Ich möchte hier keine Gärten verteufeln, aber wer sich im Garten mit Laubsauger und Co. bewaffnet und Bunsenbrenner zur Unkrautvernichtung auf Fußwegen und gepflasterten Einfahrten benutzt, hat noch nicht mitbekommen, daß er durch solche Maßnahmen Insekten massiv schädigt. Selbst das zierlichen Moos, welches in den Steinfugen auf unseren Gehwegen wächst, ist ein Lebensraum für Insekten.
Mein Tip für den Garten im Herbst - Einmal 5 gerade sein lassen
- Jetzt im Herbst bitte nicht alle Stauden herunterschneiden, sondern den Winter über stehen lassen. So können Insekten in den Stängeln überwintern und Kleintiere finden Unterschlupf. Auch die Vögel finden so Futter im Garten. Sie fressen die Samenkörner der abgeblühten Stauden.
- Eine Überwinterungsstelle für Igel schaffen: Dafür Äste und Blätter in einer Ecke des Gartens aufschichten. Hier kann der Igel über den Winter schlafen.
- Das Laub nicht von den Beeten entfernen, da die Regenwürmer und andere, im Boden lebenden Insekten, daraus Humus machen.
- Pflanzen sie viele Blumenzwiebeln in ihren Garten. Dazu eignen sich Wildtulpen, Wildkrokusse und viele andere Zwiebeln, die jetzt im Handel erhältlich sind.
- Dann finden auch die sehr frühen Insekten wie Zitronenfalter und Kleiner Fuchs (Tagfalter) und die ersten Wildbienen wie Hummeln und Mauerbienen Pollen und Nektar in ihrem Garten.